Inhaltsangabe
Unser Hauptdarsteller ist ein wohlhabender Lebemann, der mit gewisser Strenge über Haus und Personal wacht. Er will sich nicht binden und hat neben seiner Geliebten, sehr zum Missfallen seiner Mutter, manch andere hübsche Frau um sich. Er ist weder besonders raffgierig, noch sehr großzügig – eben eine Person, in der sich „jedermann“ erkennen könnte.
Zu Beginn des Stückes verkündet die Stimme Gottes, Jedermanns Zeit sei abgelaufen und er bäte den Tod um Vollzug. Bevor die beiden zusammentreffen erleben wir unseren Protagonisten, wie er mit Personal, seinem besten Freund, einem verarmten Nachbarn und einem Schuldner umspringt. Der Begegnung mit der Mutter wäre er gern ausgewichen, ermahnt sie ihn doch zu einem züchtigen und religiösen Lebenswandel und erinnert ihren Sohn daran, dass auch seine Zeit auf Erden nicht unbegrenzt ist. Nur schwer kann die Geliebte Jedermann aus seinen nun grüblerischen Gedanken reißen.
Während eines rauschenden Festes tritt der Tod zu Jedermann und teilt ihm mit, seine Zeit wäre abgelaufen. Jedermann bittet um eine Stunde Aufschub, um sich eine Geleitperson zu wählen, doch weder die Geliebte, der Freund, noch seine Gäste oder Verwandtschaft stehen ihm bei.
Schließlich besinnt er sich seiner Diener und seines Reichtums, doch die Knechte fliehen und der personifizierte Mammon erscheint samt seiner Geldtruhe um Jedermann zu demütigen. Er wäre lediglich eine Marionette des Goldes gewesen und nach ihm werden seine Erben genauso dem Geld verfallen. Jedermann erkennt, dass er in seinem Leben auf die falschen Werte gesetzt hat. Im Angesicht des Todes, erscheinen Jedermann Menschen: seine Mutter, die Geliebte und der beste Freund, aber auch ein Mönch und der Teufel als Gegenspieler seines Ichs das ihn durch sein Spiegelbild anspricht. Er schließt Frieden mit sich und der Welt und begibt sich in das Unvermeidliche. Ein Barde besingt das Lied vom "Schnitter Tod".
...in meine Textfassung habe ich Elemente und Sätze aus dem Stück "Der Tor und der Tod" von Hugo v. Hofmannstahl eingefügt - welches als Urversion des Jedermann's gesehen werden kann...
Thomas Mack - Aug.2015